Flax erster Traum

**Admin** Mo Sep 20, 2010 4:52 pm

Flax lief. Er lief und lief über weites Moorland. Ohne jeglichen Schutz und dennoch fühlte er sich wunderbar frei. Seine Pfoten schienen wie von selbst ihren Weg zu suchen.
Der Wind streichelte ihm sanft durchs Fell.
Obwohl der Himmel sternenverhangen war, war seine Umgebung klar und warm.
In der Ferne konnte er eine Ansammlung Gingsterbüsche erkennen. Dahin schienen seine Pfoten so zielstrebig hinzulaufen.

Nur wenig später zwängte sich der dreijährige Kater durch einen Eingang. Er hatte diesen EIngang gar nicht gesehen, der auf eine sonnenverhangende Lichtung führte, die voller Katzen war.
Doch seine Pfoten wussten genau den Weg.
Keine Katze schien ihn zu bemerken. Niemand blickte auf, als er durch den Gingstertunnel auf der Lichtung angekommen war.

Er konnte junge Katzen sehen, die miteinander spielten. Alte Kater die sich sonnten.
Andere Katzen frassen gerade Beute, die aufgehäuft in einer Kuhle lag. Sie nahmen sich davon, ohne dass eine der anderen Katzen sie daran hindern würden.
Andere Grüppchen von Katzen saßen beieinander und pflegten sich gegenseitig das Fell.

Obwohl sein Körper anscheinend sich nicht bewegen wollte, fühlte er eine tiefe Ruhe in sich und Zufriedenheit.

Doch plötzlich spürte Flax, als ob er durch Nebel gehen würde, obwohl er still stand. Das Gefühl dauerte nur kurz an und dann sah er schon wie aus ihm herraus ein Kater, ihm selber nicht so unähnlich, zu der Kuhle mit der Beute ging.
Doch sein Schwanz war lang, anders als der seine. Im Maul trug er eine Wühlmaus, die er sorgfälltig auf den Haufen ablegte, nur um dann freudig von den spielenden Jungkatzen begrüßt zu werden.

Noch einen Augenblick lang erfüllte Flax ein so tiefes Gefühl des Friedens, bevor seine Muskeln sich entspannten und er spürte, dass es nun wieder an ihm selbst lag, wohin er sich bewegen würde.